Rese-Essen reloaded
Die Tipps und Tricks der Nachkriegsküche
Taschenbuch: 152 Seiten
Verlag: Books on Demand, Mai 2017
Sprache: Deutsch
Preis: 9,90 €
Das Brot ist schon wieder trocken, die Banane hat matschige Stellen und vom gestrigen Mittagessen sind noch Nudeln übrig? Ein Fall für die Biotonne? In vielen Haushalten ist dies leider Alltag. Dabei können aus nicht mehr ganz frischen Lebensmitteln viele leckere Gerichte gezaubert werden.
Man muss kein Chefkoch sein, um ein altbackenes Brötchen zum armen Ritter zu schlagen.
Das schaffen auch Koch-Anfänger. In dieser kleinen Rezeptesammlung verraten Nachkriegshausfrauen wie auch ihre Töchter und Söhne, was man aus Essensresten alles zubereiten kann. In Topf oder Pfanne kommt rein, was vor dem nächsten Einkauf noch da ist. Das Ergebnis kann mit jedem Gourmet-Tempel mithalten. Schlichte Hausmannskost besticht durch ihre Einfachheit. Sie kommt mit wenigen Zutaten aus, gelingt fast immer und schmeckt wie bei Muttern.
„Reste-Essen reloaded“ ist die erweiterte Neuauflage des 2011 erschienenen Ratgebers „Teller statt Tonne“. Hinzugekommen sind viele Tipps und Tricks zum Umgang mit Essens-Resten sowie Empfehlungen und Links zum Thema. In einem neuen Kapitel werden Tipps vorgestellt, wie Essensreste auch bei Problemlösungen im Haushalt helfen können. Silber kann man z.B. mit verdorbener Milch reinigen, Hunde mit dem Kochwasser von Kartoffeln entlausen und Flecken von Schmier- und Kettenfetten mit Butter oder Eigelb entfernen.
Dieses Buch ist die erweiterte Neuauflage des 2011 erschienenen Ratgebers Teller statt Tonne.
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Rezension des Bestsellerautors und Lektors Alexander Hoffmann:
Jeder deutsche Haushalt vernichtet jährlich im Durchschnitt Lebensmittel im Wert von 400 Euro. Die Lebensmittel wandern in den Müll, obwohl sie durchaus noch verwendbar wären. Verschwendung im großen Stil kennzeichnet auch die Landwirtschaft, bei der fast ein Drittel der Produktion nicht in den Handel gelangt, weil die Lebensmittel nicht den optischen Maßstäben der Supermärkte genügen. Und überzogene Hygienevorschriften und Haltbarkeitsvermerke bewirken eine weitere Vernichtung. So erreicht jedes fünfte frisch gebackene Brot nie den Endverbraucher, sogar Mineralwasser muss entsorgt werden, wenn es eine gewisse Zeit im Regal gestanden hatte.
Der erfolgreiche Ratgeber „Teller statt Tonne“ hat diese Missstände schon 2011 kritisch beleuchtet. Nun ist eine aktualisierte, erweiterte Neuauflage der Autorin Marianne Reiß erschienen. Sie konstatiert zwar Fortschritte beim vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln seit 2011, es gebe jedoch noch viel zu tun.
Das lebendig geschriebene Buch belässt es nicht nur bei einer Beschreibung der alltäglichen Verschwendung, sondern gibt auch wertvolle Tipps für das überlegte Einkaufen und für eine häusliche „Warenwirtschaft“, die Lebensmittel länger frisch hält.
Besonderen Reiz hat der opulente Rezeptteil unter dem Motto „Reste-Essen – neu aufgetischt“. Marianne Reiß präsentiert hier zahlreiche Rezepte, die zeigen, dass man auch aus Resten gute, wohlschmeckende Gerichte zaubern kann – und zwar ohne großen Aufwand. Dabei greift sie auf den Erfahrungsschatz historischer Rezeptbücher und der älteren Generation zurück. Gerade in der Not nach dem letzten Krieg waren Lebensmittel etwas Kostbares, die Menschen wussten, wie man diese ohne Verschwendung nutzte. Es macht Spaß, die Rezepte nachzukochen, zu erleben, wie aus altem Brot, schrumpeligen Äpfeln, überreifen Bananen und vielen anderen Resten neue Köstlichkeiten entstehen.
Viele der Tipps und Rezepte stammen von der Mutter der Autorin, die 1945 aus dem Osten nach Braunschweig geflüchtet war und die ihrer Tochter das Kochen und Resteverwerten beigebracht hat.
Erika Beims 1918 -1977